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1. Station

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus,
und preisen dich;


denn durch dein heiliges Kreuz
hast du die Welt erlöst.


Herr, man kann die Arme so und so verschränken. Pilatus legt die Arme vor der Brust zusammen, schottet sich ab, lässt nichts an sich heran. Er führt das Regiment mit seinem Schlagstock: unwidersprochene Dominanz im eigenen Umkreis. Dir, der ewigen Liebe, sind die Hände gebunden.

Jeder kann sich so oder so postieren:
Der eine ist geharnischt und gepanzert – unverwundbar hat er sich getarnt; an ihn kommt niemand heran. Du stehst da im nahtlos gewebten Leibrock. Wie eine Lanzenspitze wirkt der Ausschnitt, wie ein breites Schwert, das durch Gewalttätigkeit niederstößt. Hals, Brust, Herz sind ihm ungeschützt dargeboten: Siehe, ich komme, Deinen Willen zu erfüllen.

Jeder kann den Kopf so oder so drehen und halten:
Der Stiernackige wendet den Kopf ab von dem Direktkontakt mit der Situation. Gleichgültig betrachtet er sein Opfer, beziehungslos. Du schaust beherzt und tapfer in die Wirklichkeit.
Dein Blick umfasst die Weite, fern und nah – du bist für alle da!
V: Behüte uns Herr, vor den Händen der Frevler,
A: Vor gewalttätigen Männern schütze mich, die darauf sinnen, mich zu Boden zu stoßen. (Ps. 140,5)

V: Gekreuzigter Erlöser!
A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt
.


2. Station

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich;

denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Der Kreuzempfänger und das Kreuz, das sich entgegenneigt!

Herr, du stehst da – barfuß und im Alltagskleid. Kein Gewand darüber.
Nicht sonderlich stark in deiner Erscheinung: Seht, den Menschen!
Doch dieser Ecce Homo greift den Stamm mit beiden Händen und umfängt ihn so mit beiden Armen.

Du bist ganz im Profil, nichts anderes ist für dich gegenwärtig als das Kreuz.
Du tust einen Schritt darauf zu und nimmst es an.
Freiwillig! Niemand ist da, der das Kreuz hält oder stützt.
Es ist nicht dein Kreuz, sondern unseres, meines.
Beim Betrachten ist es frontal zu uns.
Wir passen daran mit unserer Schuld, unserem Versagen.

V: Meine bösen Taten erkenne ich, meine Sünde steht mir immer vor Augen.
A: Gegen dich allein habe ich gesündigt, was dir missfällt, habe ich getan. (Ps. 51,5-6)


V: Gekreuzigter Erlöser!
A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.


3. Station

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich;

denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Herr, in dieser Darstellung trägst du keinen Dornenkranz, keine Sklavenbinde, keine Stirnplatte der Priester, keine Kennzeichnung des Hauptes, nichts – Nur das Kleid, Symbol, das du die Menschheit angezogen hast.

Der erste Fall unter dem Kreuz ist gar kein Fall.
Er ist ein Kniefall, eine sehr andächtige und ehrfurchtsvolle Kniebeuge.
In deiner Menschheit betest du den Vater an, weil es deine Speise ist, seinen Willen zu erfüllen..

V: Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor ihm verneigen, lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer.
A: Denn er ist unser Gott, wir sind das Volk seiner Weide, die Herde, von seiner Hand geführt. (Ps. 95,6-7)

V: Gekreuzigter Erlöser!
A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.


4. Station

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich;

denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Kein Evangelist sagt ein Wort, dass du deiner Mutter begegnet bist.
Aber sie steht unter deinem Kreuz.
Und so leidet sie mit dir auf deinem Weg.
Du wendest uns dein Antlitz zu, aber du siehst uns nicht offenen Auges an.
Du schaust die Wirklichkeit hinter der äußeren Erscheinung.
Wir sehen die Frau im Profil. Ist es ein Bild auch für unsere Seele?
Die Mutter kommt auf dich zu. Noch ist sie nicht ganz da.
Der Hinterkopf überschneidet den Rand des Quadrats.
Aber in ihrem Leid und Schreck und Schock ergreift sie, dein Kreuz umfangend, deine Schulter – als Halt, als Stütze?
Trost kommt ihr daraus. Sie bleibt aufrecht in ihrem Schmerz.

V: Du bist es, der mich zog aus dem Mutterschoß, mich barg an der Brust der Mutter.
A: Von Geburt an bin ich geworfen auf dich, vom Mutterleib an bist du mein Gott. (Ps. 22,10-11)

V: Gekreuzigter Erlöser!
A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.


5. Station

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich;

denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Sie zwangen Simon von Cyrene, der müde von der Arbeit kam, dein Kreuz zu tragen.
Diese Zumutung erweckt zunächst Empörung.
Aber dann wächst auch der Mut, in diesem Geschehen deinen Ruf zu vernehmen.
Mit Simon von Cyrene und allen, die du in deine Nachfolge rufst, können wir uns bewusst machen, wie anders deine Einladung zum Tragen unseres Lebenskreuzes ist.
Es dauert lange, bis wir merken, dass du es bist, der den Buckel für uns krumm macht, dass du unseren Gang aufrichtest, dass du dich unserem Gleichschritt anpasst, dass du doch die Last des Schnittpunkts trägst und liebevoll die Stellen der Nägel streichelst.

V: Er rettet den Gebeugten, der um Hilfe schreit, den Armen und den, der keinen Helfer hat.
A: Er erbarmt sich des Gebeugten und Schwachen, das Leben der Bedrückten rettet er. (Ps. 72,12-13)

V: Gekreuzigter Erlöser!
A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.


6. Station

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich;
denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Ist Ostern für uns selbstverständlich? Vielleicht zu selbstverständlich?
Sind wir mit den Aposteln Petrus und Johannes in die Grabkammer eingetreten und haben betrachtet, was uns Johannes sagt: „Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle … Er sah und glaubte.“ (Joh 20,6-8) Was taten die frühen Christen wohl mit den Tüchern aus dem Grabe, mit den letzten Spuren von „Wasser und Blut“ aus deinen Wunden? Die Überlieferung sagt, dass sie nach Edessa kamen. Von dort können wir ihren Weg weiterverfolgen bis nach Turin.
Die Tradition gibt einer deiner Getreuen in deiner Kreuzesnachfolge den Namen Veronika, das heißt: Wahres Bild. Sie zeigt uns das Schweißtuch aus dem Felsengrab, das auf deinem Antlitz lag.

V: Wohl dem, der sich des Schwachen annimmt, zur Zeit des Unheils wird der Herr ihn retten.
A: Ihn wird der Herr behüten und am Leben erhalten. (Ps. 41,2-3)

V: Gekreuzigter Erlöser!
A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.


7. Station

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich;
denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Die erste Station war Kniebeuge vor dem Vater.
Hier liegst du wie ein Wurm am Boden, wie eine Raupe, die sich mühsam aufstützt, hinschiebt, hochzieht, vorwärtskriecht.
Was dich niederdrückt, ist mein Versagen.
Ich bin dein Kreuz. Du sagst: „Wir zwei sind eins!“ – Es ist gerade als ob dein Fuß schon angenagelt sei, wie zwei Gefangene mit einer Fußkette aneinander gekettet sind, damit sie nicht fliehen können.
So sagst du, mit deinem Kreuz am Boden dich hinschiebend, dich vorwärtsrobbend, Ja zu mir.

V: Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet.
A: Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf. (Ps. 22,7-8)

V: Gekreuzigter Erlöser!
A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.


8. Station

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich;

denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

In dieser Begegnung wendest du dich nicht um.
Du gehst grüßend auf sie zu, auf die Frauen an deinem Weg, die erschrocken scheinen, aber nicht furchtsam sind.
Sie drücken keine Kinder an sich, um sie in ihren Armen zu schützen.
Zwei legen bewahrend die Hand auf die Brust, eine greift mit der Rechten behütend zur Vorderen, als gelte es etwas ungemein Kostbares zu bergen.
Das Bild weckt unmittelbar die Assoziation an jenen einzigartigen ersten Tag der Woche, als drei Frauen in aller Frühe vor Sonnenaufgang mit Spezereien, wohlduftenden Kräutern, zum Grabe gingen.
Den salbentragenden Frauen begegnest du als der Auferstandene.
Frauen vor und nach deinem Tod.
Du gibst ihnen den speziellen Auftrag: „Du, Frau, in deinen Alltagssorgen, ich schenke dir zuerst den Glauben an die Auferstehung. Geh! Verkünde den Männern, sie sollen ohne Furcht in die Zukunft der Kirche sehen!“

V: Vom Herrn wird man dem künftigen Geschlecht erzählen,

A: Seine Heilstat verkündet man dem kommenden Volk; denn er hat das Werk getan. (Ps. 22,31-32)

V: Gekreuzigter Erlöser!
A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.


9. Station

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich;

denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Welcher Kontrast zur Aufrichtung am Kreuz bei der zwölften Station, wo dein gekröntes Königshaupt hoch erhoben ist, bis es sich im Tod zur Erde neigt. Hier hat das Kreuz dein Haupt getroffen.
Der Schnittpunkt der Durchkreuzung ist die Sündenlast aller Menschenzeit.
Von allen vier Enden der Erde fällt die Sündenlast auf dich.
Das Bild von deinem dritten Fall ist das Symbol einer grundsätzlichen Deutung unserer Erlösung. Die Eisenringe, die die Erdkugel von Pol zu Pol und von Ost nach West umklammern, haben sich gleichsam gelöst, in die Fläche aufgerichtet und sind zum Kreuz und zum Gericht der Welt geworden.
Aber das Gericht ist Gnadengericht. Du hast als König deine rechte Hand auf das Kreuz gelegt. Du bleibst Sieger über den Tod. Und hinter dem Kreuz strahlt das Licht auf, der Hauch deines Geistes.

V: Wach auf! Warum schläfst du, Herr? Erwache, verstoß nicht auf immer!
A: Warum verbirgst du dein Angesicht, vergisst unsre Not und Bedrängnis? (Ps. 44,24-25)


V: Gekreuzigter Erlöser!
A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.


10. Station

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich;
denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Du erscheinst als der neue Adam aus der unendlichen Leere des Kosmos.
Der schöne Leib, den Gott gebildet aus dem Lehm der Erde als Tongefäß des Geistes, als Spiegelbild der reinen Seele, in der Gottes Antlitz leuchtet, steht nackt vor uns, mit dem Lendenschurz umwunden.

Zu deinen Füßen vier Steine, vier Gebirge, die vier Enden der Erde. Sie ist wüst und leer, verwüstet und entleert, die Achse des Bösen verläuft durch alle Herzen und Kontinente.

Nur die Liebe, die du am Osterabend den Verängstigten einhauchst, bringt Dornen und Disteln zum Blühen.

V: Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet.
A: Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf. (Ps. 22,7-8)


V: Gekreuzigter Erlöser!
A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.


11. Station

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich;
denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Herr, wir sind in Augenhöhe nur mit deinen Füßen.

Wenn wir hinsehen, wer denn da deine Füße anpflockt und annagelt, dann werden wir erkennen, es ist der nackte Adam nach dem Sündenfall, sein Sohn Kain, der Städtebauer mit dem schwingenden Hammer, der Welteroberer mit dem Schwert-Dolch an der Seite.

Welch ein Attribut des ganz und gar Nackten, Verwundbaren – oder ist die Haut gehörnt durch Drachenblut?
Jedenfalls ist die Waffe nicht einmal durch einen Leibriemen gegürtet.
Gehören auch wir zu den Gewalttätigen, die dich, den Friedensbringer, hindern, den Weg des Heiles zu gehen?

V: Sie sperren gegen mich ihren Rachen auf, reißende, brüllende Löwen.
A: Eine Rotte von Bösen umkreist mich. Sie durchbohren mir Hände und Füße. (Ps. 22,14+17)

V: Gekreuzigter Erlöser!
A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.


12. Station

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich;
denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Der Kreis, die absolute Vollkommenheit der geometrischen Form, ist Symbol Gottes. Drei Kreissegmente hinter deinem Kopf und unter den Achselhöhlen der hochgestreckten Arme überschneiden einander in der Weiterführung der Linie zum Kreis und zwar rechts und links über den Lidern der Augendeckel und unter dem Kinn.

Diese angedeutete Durchdringung des Dreifaltigkeitssymbols bewirkt eine unauslotbare Zentrierung auf dein Menschenantlitz. Die Liebe hat diese Stunde der Erlösung der Menschheit gewählt, Lösung aus allen Fesseln der Sünde, des Bösen schlechthin als Erzfeind der Liebe. Liebe, die Gott ist in der Heiligsten Dreifaltigkeit. So ruhst du im Schoß des Vaters und lädst uns ein, in das Geheimnis der Liebe einzutauchen.

Deine Arme umfassen nicht die horizontale Weite der Erde, sondern greifen unendlich empor, über Räume und Zeiten. Aber im oberen Kreis der Göttlichen Dreifaltigkeit strahlt die Krone auf, das Zeichen deiner Königsherrschaft, und du zeigst uns das Dreieck aus Sehnen und Muskeln, das auf uns zustößt.

Wir sollen uns nicht fürchten vor dem Lanzenstich deiner Liebe.

V: Alle Enden der Erde sollen daran denken und werden umkehren zum Herrn, vor ihm werden sich niederwerfen alle Stämme der Völker.
A: Vom Herrn wird man erzählen dem Geschlechte der Kommenden, seine
Heilstat wird man künden dem künftigen Volk; denn er hat das Werk getan. (Ps. 22,28+32)

V: Gekreuzigter Erlöser!
A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.


13. Station

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich;
denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Josef von Arimatäa und Nikodemus nehmen dich mit behördlicher Genehmigung vom Kreuz ab und bereiten deinen Leichnam zur  Bestattung. Dein linker Fuß berührt die Erde nur noch leicht. So verbindest du als Schlafender zwei Szenen, für die das Kreuz wie ein Raumteiler wirkt.

Nikodemus auf der rechten Bildhälfte hat das traditionelle Aussehen des Petrus mit seinem runden Bart. Er steht aufrecht, frontal, fest, sicher, in der Kraft seines Auftrags und hat mit langen Armen dich, den Ohnmächtigen zu sich hinaufgezogen. Am Pfingsttag wird er predigen: „Gott hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde.“ (Apg 2,24).

Auf der Westseite des Kreuzes kniet der barmherzige Samariter zu Füßen des Menschen, der unter die Räuber gefallen ist. Er balsamiert sie, wie die liebende Frau es sechs Tage vor dem Begräbnis tat. Dienst der Fußwaschung als neues Gebot an die Deinen.

V: Selig der Mensch, der gütig und zum Helfen bereit ist, sein Herz ist fest, er vertraut auf den Herrn.
A: Reichlich gibt er den Armen sein Heil hat Bestand für immer. (Ps. 112, 5-9)

V: Gekreuzigter Erlöser!
A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.


14. Station

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich;
denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Von Kopf bis Fuß bist du in deine Grabbinden gewickelt und stehst doch in aufrechter Haltung vor uns, gehalten von vier Männern, von denen keiner dich mit den Händen fasst. Und du vermittelst uns das Gefühl, dass wir auch durch deine geschlossenen Augenlider intensiv angeschaut werden.

Rechts und links knien je zwei Männer sehr präsent und gegenwärtig und einer schaut uns an. Die uns zugekehrten Arme der vorne Knienden halten in der Faust das Ende eines Tuches, in dem schwer deine Fersen ruhen. Die Hände der sechs anderen sind in den Ärmeln verborgen und diese werden zu drei ziemlich straff gespannten Tüchern, mit denen sie dich in die Vertikale heben. Das Realistische der Körperschwere, die das untere Tuch herunterdrückt, macht die unmittelbare Gegenüberstellung unausweichlich:

Dreimal nur in diesen Kreuzweg-Zyklus stehst du, Herr, frontal vor uns: mit gebunden Händen vor Pilatus, im Lendentuch mit ausgebreiteten Händen bei der Entkleidung und hier wo die Brüder uns zeigen, dass wir deine Bindenfesseln lösen sollen. Du kannst in uns, die du liebst, nur mit unserer Liebe wahrhaftig auferstehen.

V: Du gibst mich der Unterwelt nicht preis; du lässt deinen Frommen das Grab nicht schauen.
A: Du zeigst mir den Weg zum Leben. Vor deinem Angesicht ist Freude in Fülle, zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit.


V: Gekreuzigter Erlöser!
A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.