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21.06.2020

Impuls am 21. Juni: Kommt alle zu mir!

Derzeit haben viele Sehnsucht nach Orientierung. Keiner weiß, wie es mit der Pandemie weitergeht. Auch wie wir uns auf die Dauer schützen können. Oder ob die Wirtschaft wieder Tritt fassen kann und welche Zukunft der Glaube hat. Mitten in dieser Unsicherheit feiert die Kirche an diesem Sonntag das Herz-Jesu-Fest. Da sagt uns Jesus im Evangelium das tröstende und ermutigende Wort: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch Ruhe verschaffen!“

Kommt alle zu mir! Können wir wirklich jetzt in der Krise zu ihm kommen? Ein Kind, das sich die Frage stellte: „Wann darf ich wieder in die Schule gehen?“ Oder ein Landwirt, der wegen der zunehmenden Trockenheit Regen herbeisehnte, fragte mich: Hat uns jetzt auch noch der Herrgott verlassen? Weniger die äußere, eher eine innere Not der Menschen macht sich derzeit bei uns breit. Manche steigern sich hinein in Verschwörungstheorien, aber auch in Glaubenszweifel.

„Kommt alle zu mir!“ sagt Christus. Gehen wir einfach zu ihm mit all unseren Sorgen, Nöten und Ängsten. Je mehr wir dazu den Mut haben, umso mehr finden wir in ihm Sicherheit, innere Ruhe, Klarheit und Wahrheit für unser Leben. Mag sein, dass die Krise uns wieder mehr auf uns selbst zurückwirft, auf unseren Glauben und auf unser Gottesverhältnis. Denn alles Materielle, Events und Reisen mögen uns zwar vorübergehend erfüllen. Aber gilt nicht gerade jetzt: Weniger ist mehr? Denn die Haltung von mehr Einfachheit und Bescheidenheit kann uns ziemlich glücklich machen, orientiert an dem, der uns an diesem Sonntag zuruft: „Kommt alle zu mir, ich will euch Ruhe verschaffen!“  

Autor: Richard Distler, Pfarrer i.R.