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05.07.2020

Impuls am 5. Juli: Seltsam

Über die Nachricht keinen Mundschutz am Platz in der Kirchenbank tragen zu müssen, habe ich mich sehr gefreut. Keine beschlagene Brille mehr, kein gedämpfter Gesang, kein Schwitzen! Seltsam: Ich fühlte mich beim ersten (Abend-)Gottesdienst ohne Maske  s e l t s a m! Wie beim Autofahren ohne Gurt! So schnell kann man sich also sogar an etwas Unan-genehmes gewöhnen. Das sagt ja auch das Sprichwort: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. 

Viele aus unseren Pfarrgemeinden überließen seit der Öffnung die wenigen Plätze in unseren Kirchen denen, „die den Gottesdienst unbedingt brauchen“. Für manche war klar: „Mit Maske kann ich nicht ...“ Was aber, wenn sie sich auch schon an ein gottesdienstfreies Wochenende gewöhnt haben? Wenn sie gar nichts mehr vermissen?  Wenn sie vor allem uns, die Gemeinde, nicht mehr vermissen?

Manche könnten sich an die Online-Gottesdienste oder an das Fernsehangebot gewöhnt haben. Ist ja auch bequemer, nicht an Zeiten, die einem nicht zusagen, gebunden zu sein.

Geschäftsleute und Kulturschaffende müssen derzeit viele kreative Ideen entwickeln, um uns Anreize zu bieten, ihre Angebote wieder anzunehmen. Wie ist das denn mit der Kirche? In unseren Pfarrgemeinden? 

Wir Ehren- und Hauptverantwortliche sollten eindringlich den heiligen Geist um seinen Beistand bitten, damit wir „die Menschen von den Zäunen und Straßen“ wieder erreichen und wie Petrus zu Menschenfischern im Namen Gottes werden können.

Autorin: Agnes Zeiser, KOR Meckenhausen