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21.03.2020

Impuls am 21./22. März

In der Fastenzeit sind wir jedes Jahr eingeladen inne zu halten, sich Zeit für Stille und Besinnung zu nehmen, gegen Hetze, Hektik und Geschäftigkeit anzugehen.
Entschleunigung und Blick auf das Wesentliche sind gefragt.  "Gönn deiner Seele etwas Gutes". 

Jesus, der Heiland und Heilbringer, will das Herz der Menschen erreichen. Im Evangelium des 4. Fastensonntags begegnet Jesus einem Mann, der seit Geburt blind war. In der Heilung dieses Menschen setzt er ein Zeichen. Jesu Wille ist es, allen Menschen die Augen, vielmehr noch das Herz, zu öffnen. "Ich bin das Licht der Welt". Der Blinde soll das wahre Licht erkennen, Jesus selbst. Durch die Heilung konnte der Mann wieder am vollen Leben der Gemeinschaft teilnehmen. Die bedingte Ausgrenzung durch die Blindheit war weggefallen. In der Begegnung mit Jesus geschieht Heilung.

"Alles Leben ist Begegnung!", sagt Martin Buber.  Dies ist in der gegenwärtigen Situation der Coronakrise nicht - oder nur sehr bedingt - möglich. Begegnung darf nicht ausbleiben und ist gerade in Krisen- und Notzeiten besonders wichtig, aber auf einer anderen Ebene. Ich möchte mit diesem Impuls zeigen, dass ich mit Ihnen verbunden bin.

Ein Anruf, eine Mail, ein Brief, das Gebet sind Zeichen der Verbundenheit und der Begegnung. Die Zeit, die Familien jetzt verstärkt miteinander verbringen, birgt eine große Chance in sich: mehr Zeit zum Gespräch, für das Zuhören auf die Sorgen und Nöte der Kinder, kreativ sein in der Freizeitgestaltung, der Hausaufgaben - und Arbeitsbewältigung.

Die heilige Messe, die im Pfarrverband täglich - leider in leeren Kirchen - gefeiert wird, ist die "Brücke" zu Ihnen, den Familien, älteren und kranken Menschen. 
Wir dürfen uns besonders in dieser Notzeit von Gottes Liebe umgeben wissen. ER verlässt uns nicht. Bleiben wir im Gebet miteinander verbunden.
Ich wünsche Ihnen Gesundheit und einen gesegneten Sonntag.

Autor: Pfarrer Franz-Josef Gerner